Bühnengespräch mit den Darstellern und dem Regisseur von "Zickzackkind"


Es dauert lange bis der Applaus abebbt und Florian sich endlich den Schauspielern und dem Regisseur von „Zickzackkind“ zuwenden kann, um sie ein klein wenig vor dem gesamten Publikum zu interviewen.

Der Starschauspielerin Isabella Rossellini - die übrigens auch die Ehre hatte, die Berlinale in der Sektion Generation Kplus zu eröffnen - gilt die erste Frage. Sie habe den Film heute zum ersten Mal auf so einer großen Leinwand gesehen, erzählt sie, und das sei natürlich ein toller Moment. Zuvor habe sie ihn in voller Länge nur auf ihrem kleinen Bildschirm zuhause angeschaut, aber eigentlich sei Zickzackkind ein Film, den man unbedingt auf der großen Leinwand sehen solle.

Florian ist so gefesselt von ihren Worten, dass er anfangs ganz vergisst das Englische ins Deutsche zu übersetzen. Nachdem er dies schnell nachholt, stellt er nun dem jungen Hauptdarsteller Thomas Simon die Frage, was denn die aufregendste Szene für ihn war. „Die spannendste Szene war die auf dem Dach“, berichtet der Junge, „aber natürlich war sie nicht gefährlich.“

Burghart Klaussner, ebenfalls ein berühmter Schauspieler, spricht schon von der Rolle seines Lebens und Jessica Zeylmaker, deren Charakter im Film ziemlich viel singt, enthüllt, dass sie eigentlich Angst davor hat.

Der Regisseur Vincent Bal berichtet unter Gelächter des Publikums, wie er dazu kam das Buch „Zickzackkind“ zu verfilmen. Er habe es im Flugzeug auf dem Weg zu einem Filmfestival gelesen und er sei von der Stimmung, den Charakteren, den Schauplätzen und generell der Handlung begeistert gewesen. Gerade hatte er die Stelle mit dem Schokoladentopf gelesen und musste so sehr lachen, dass ihm die Tränen kamen, als im selben Augenblick eine Stewardess vorbeikam und ihn gefragt hatte, ob er noch irgendwas trinken wolle. Er hatte nur lachend abwinken können und gemeint, dass es ihm gut ginge und er nichts brauche.
Nun, da das Thema schon einmal angeschnitten ist, will Florian noch mehr über den Schokoladentopf wissen. Wir erfahren, dass der große Topf wirklich voll von echter Schokolade gewesen war, was natürlich sehr viel gekostet hatte: 10.000€! Die Schokolade hatten sie danach wieder zurück zum Hersteller geschickt und was dort dann mit der vielen Schokolade geschehen war, wissen sie bis heute nicht.

Mit diesen Worten erklärt Florian das Gespräch für beendet und die Zuschauer tröpfeln nun langsam aus dem Saal. Einige singen leise „Whatever Lola wants...“ vor sich hin oder unterhalten sich laut lachend über die lustigsten Stellen vom Film.

Während wir unten auf den nächsten Film warten, laufen wir zufälligerweise dem jungen Hauptdarsteller Thomas Simon über den Weg. Spontan entschließen wir uns, ihm noch ein paar Fragen zu stellen. Man merkt dem inzwischen 15-jährigen Jungen an, dass das sein erster Film ist, da er noch etwas unbeholfen wirkt und manchmal nicht ganz weiß, was er antworten soll und –wahrscheinlich typisch für einen Jungen seines Alters – er nicht gerade dazu neigt, lange und ausführliche Antworten zu geben, sondern es meistens bei ein, zwei Worten belässt.
Als der Film gedreht wurde, war er gerademal 13 gewesen, erzählt er. Die Dreharbeiten hatten ihm sehr viel Spaß gemacht und er würde gerne noch einen Film drehen. Es hatte kein Casting gegeben, berichtet er, allerdings scheint er uns auch nicht mitteilen zu wollen, wie er denn dann ausgewählt worden ist. Er ist zum ersten Mal in Berlin und kann leider nur zwei Tage bleiben. Bisher hat er leider noch nicht viel von der Stadt gesehen, aber er hofft, dass sich das in den nächsten zwei Tagen noch ändert. Wir wünschen ihm noch viel Spaß in Berlin und machen uns dann auf zum nächsten Film.
Sarah Gosten

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