Pluto

Titel: Pluto
Regie: Shin Su-won
Republik Korea 2012 ○ 114 Min.
Koreanisch ○ englische Untertitel

Drehbuch: Shin Su-won
Kamera: Yun Ji-un
Musik: Ryu Jae-ah
Schnitt:Lee Do-hyun
Produzent: Francis Lim
mit: David Lee, Sung June, Cho Sung-ha, Kim Kkob-bi, Kim Kwon

Mi. 13.02. 20:00 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1
Do. 14.02. 09:30 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1
Fr. 15.02. 14:00 Uhr
CinemaxX 3

Inhalt
Die Angst treibt sie zum Lernen an. Jeder, der ihre Position gefährdet, ist ein Auslöser von Angst. Darum haben sie keine Schuldgefühle.
Die Auslese an der Highschool ist sehr streng. Eine wirkliche Chance haben nur die Allerbesten. Angeblich. June ist intelligent, doch seine Familie hat weder Geld noch gute Beziehungen. So kommt er trotz aller Bemühungen nicht voran. Als man ihn sogar verdächtigt, einen Mitschüler getötet zu haben, wird June aktiv und stößt auf brutale Machtspiele von Leuten, die in ihrem Ehrgeiz über Leichen gehen. In seiner Verzweiflung scheint ihm nur noch ein Ausweg möglich.

Content
The fear makes them study. Whoever threatens their rank is a subject of fear. So they feel no guilt.
The selection in high school is very strict. Only the very best have a real chance. Supposedly. June is intelligent, but his family has neither money nor good connections. In spite of all of his eff orts he doesn‘t seem to make any progress. He is even suspected of having killed a classmate. June then takes action and discovers brutal power games among people who would stop at nothing in their ambition. In his desperation, it seems to him that only one escape is possible.


14.02.2013, Johanna Gosten
Ich muss zugeben, dass ich lange keinen so fesselnden Film mehr bei der Berlinale gesehen habe. Die Vorstellung, dass sich einige Jugendliche gegenseitig umbringen, um selbst den ersten Platz zu erreichen, ist zwar extrem, aber nicht vollkommen unbegründet. Vor allem bei dem Druck, den Eltern und viele weitere Erwachsene auf Kinder ausüben, zuhauf in Asien. Was dadurch aus den Kindern oder Jugendlichen werden kann, ist wirklich erschreckend.

Zwischendurch dachte ich wirklich immer mal wieder, dass ich an Junes Stelle die Zündschnur einfach anzünden würde. Am Ende habe ich Junes drei Geiseln gehasst wie nichts auf der Welt. Was für grausame Dinge sie den anderen Schülern angetan haben, von den Morden einmal ganz abgesehen. Und obwohl ich Yujin am Anfang nicht mochte, so stellte er sich ja letztendlich als der Vernünftigste von allen heraus. Was mich jedoch am meisten aufgeregte, war die Art und Weise, wie sich diese... diese Personen aus der Sache herauswinden wollten - mit Einfluss und Geld. Das war einfach nur abscheulich. Diese Menschen, die ihretwegen gestorben sind, werden niemals zurückkehren. Und dennoch denken die drei, mit Geld könnte man das wieder ausgleichen? Einfach nur widerwertig!

Wenn der gesamte Film spannend war, so ist das nichts im Vergleich zum Schluss. Die elektrische Stille im Saal war fast erdrückend, nahezu greifbar. Die einzigen Bewegungen waren die der Leute, die sich in ihrem Sessel aufrichteten, um ja nichts zu verpassen. Und auch nach dem offenen, mehr als schockierenden Ende herrschte erst noch Stille, bevor das Publikum in stürmischen Beifall ausbrach.
Die Nachdenklichkeit, die einem dieser Film beschert, war auch deutlich an einigen tiefgründigen Fragen zu erkennen, die im allgemeinen Stimmengewirr an die Regisseurin gerichtet wurden.

Dieser Film ist für jeden geeignet, der einigermaßen Gewalt und Spannung abkann. Mit einer wundervollen Musik, die mich auf angenehme Art und Weise an Inception erinnerte, werden die aussagekräftigsten Momente des Films noch einmal untermalt. Bei Pluto herrscht eine Atmosphäre, die es so bei kaum einem anderen Film gibt, den ich bisher gesehen habe. Mein bisheriger Favorit dieser Berlinale.

1 Kommentar:

  1. Ein bedrückender und verstörender Film, der auch bei einem selbst viele Fragen aufwirft über den Umgang mit Leistung und Leistungsprinzipien! Ein Film mit Langzeitwirkung!

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