La Piscina

Titel: La Piscina

CROSS-SECTION
Originaltitel:The Swimming Pool
Regie: Carlos M. Quintela

Kuba, Venezuela 2012 ○ 66 Min.
Spanisch ○ engl. UT

So. 17.02. 17:30 Uhr
Haus der Kulturen der Welt 1

Inhalt
Ein Schwimmlehrer versammelt seine Schüler: die Hübsche mit nur einem Bein, den Jungen mit Down-Syndrom und den mit der Gehbehinderung. Der Vierte weigert sich zu sprechen. Im Pool schwärmen sie umeinander. Konflikte kommen an die Oberfläche.

Content
A swimming teacher gathers his students: the pretty girl with only one leg, the boy with Down-Syndrome and the otherone with a walking impairment. The fourth teenager refuses to speak. They swarm around each other in the pool. Confl icts appear on the surface.

19.02.2013, Sarah Gosten

La Piscina zeigt einen Tag im Schwimmbad mit vier auf unterschiedlichste Weise behinderten Jugendlichen, die zusammen trainieren. Obwohl man meinen könnte, dass die vier sich vielleicht gegenseitig unterstützen würden, da sie es alle auf Grund ihrer Behinderung schwerer haben, scheint es im Film so, als würden sie diese Chance nicht wahrnehmen wollen. Tatsächlich legen sie mehr Wert darauf zu streiten und sich gegenseitig zu hänseln. Vor allem das Mädchen, das nur noch ein Bein besitzt, stellt sich über die anderen und macht sie runter. Durch ihr anstrengendes Gelächter wird von Anfang an dafür gesorgt, dass man sie als Zuschauer nicht besonders gut leiden kann.

Im Film existiert praktisch keine Musik, was dafür sorgt, dass der Film generell sehr leise ist, da auch die Charaktere nicht sehr viel reden. Zwischenzeitlich meine ich leise eine Hintergrundmelodie gehört zu haben, aber das kann auch ein Klingelton von einem Handy gewesen sein.

Der Film ist nur 66 Minuten lang, aber trotzdem schleppend. Er hat einige Längen und konnte mich dadurch nicht wirklich packen. Auch habe ich wahrscheinlich die Botschaft hinter der Geschichte nicht verstanden.

Als der Vorhang fiel, hörte ich einen jungen Mann in der Reihe hinter mir sagen: „What the fuck!“, und ich kann ihn verstehen. Im Grunde war es eine Stunde verschenkter Lebenszeit.

19.02.2013, Johanna Gosten
Eine wahnsinnig anstrengende und nicht unbedingt lehrreiche Stunde verbringt man im Kino, wenn man La Piscina schaut. Ich hatte doch etwas mehr erwartet, da es sich ja um einen Cross-Section-Film handelte und es um ein so ernstes und so wenig beachtetes Thema geht - Behinderungen und wie die Menschen selbst und "gesunde" Menschen damit umgehen (sollten). La Piscina ist dafür aber ein recht schlechtes Beispiel. Anstatt in dieser kleinen Gruppe zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu schützen und zu unterstützen, gingen vor allem vom Mädchen in der Truppe, Diana, nur Beleidigungen und hämische Bemerkungen aus. Das schlimmste an ihr war aber, dass sie sich nicht einmal traute, diese selbst in den Raum zu stellen, sondern ihren Kumpel brauchte, der praktisch als ihr Lautsprecher funktionierte.

Mich hat auch immer wieder gewundert, warum der Schwimmlehrer nicht dazwischengegangen ist, als sich die vier, bzw. nur Diana und der schweigsame Junge, dessen Namen ich schon vergessen habe, immer wieder unschöne Dinge an den Kopf geworfen haben. Stattdessen saß er nur da und lauschte interessiert ihrem Wortwechsel, versuchte nicht, den Streit zu schlichten, sondern überließ sie alle sich selbst.

Durch die fehlende Musik und die vielen schweigsamen Momente hatte der Film unglaublich viele Längen, in denen ich hin und wieder und vor allem gegen Ende fast eingenickt wäre. In dem Glauben, es handele sich um einen 90-Minuten-Film konnte ich nur entgeistert aufstöhnen, als bei einem Blick auf die Uhr erst knapp eine Stunde um war. Ich denke, La Piscina hätte er ein schöner und teilweise lehrreicher Kurzfilm werden können in der Hinsicht, zu sehen, dass manche Behinderte schon so verbittert sind, dass sie nicht einmal mehr untereinander zusammenhalten wollen. Aber diese Aussage sollte man voreilig nicht treffen, da das mit Sicherheit vor allem nicht auf alle Behinderten zutrifft. In diesem Sinne also trotzdem nichts gelernt, wodurch diese Stunde eben gerade so uninteressant und unnötig wird.

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